UNTERDRÜCKEN DER TESTOSTERONPRODUKTION DURCH OPERATION

Die älteste Hormontherapie ist die operative Entfernung beider Hoden (Orchiektomie, chirurgische Kastration). Durch den Eingriff wird der Spiegel des männlichen Sexualhormons Testosteron auf ein Minimum reduziert, das auch als „Kastrationsniveau“ bezeichnet wird. Spricht der Tumor auf die Behandlung an, lässt sich das erneute Tumorwachstum hinausschieben, so dass daraus ein deutlicher Überlebensvorteil resultiert.

Der Effekt dieses Eingriffs lässt sich heute durch die Behandlung mit entsprechenden Medikamenten simulieren, so dass auf den operativen Eingriff verzichtet werden kann. Die häufigsten Nebenwirkungen des Hormonentzugs sind Impotenz und sexuelle Unlust, aber auch Hitzewallungen, Osteoporose, Muskelabbau, Zunahme des Körperfetts sowie Blutarmut.

Unter Hormontherapie versteht man jede Behandlung, die Auswirkungen auf die hormonelle Regulation der Prostata hat oder die Hormonspiegel beeinflusst. Die Hormontherapie hat nicht die Heilung zum Ziel, kann aber die Tumorgröße bzw. Ausdehnung des Tumors inklusive der Metastasen reduzieren, und das weitere Tumorwachstum verlangsamen. Sie kann auch bei früheren Krebsstadien zum Einsatz kommen, wenn die chirurgische Entfernung der Prostata oder die Strahlentherapie nicht infrage kommen.

In klinischen Studien werden Hormon- und Strahlenbehandlung beim lokal fortgeschrittenen Prostatakrebs zudem kombiniert eingesetzt. Eine solche Kombination kann auch versucht werden, um die Tumorgröße vor der chirurgischen Prostataentfernung zu verringern (neoadjuvante Homrontherapie).

Letzte Aktualisierung: 25.06.2019