FLARE-PROPHYLAXE
LHRH-Analoga können in den ersten Wochen der Behandlung einen akuten Anstieg der Testosteronspiegel verursachen, bevor sie die Produktion unterdrücken. Dieses sogenannte Flare-Phänomen (englisch: Flare = Aufflammen) tritt bei bis zu zehn von 100 Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom und Skelettmetastasen auf.
Es äußert sich durch Knochenschmerzen sowie Störungen beim Wasserlassen und Rückenmarksbeschwerden. In dieser Zeit ist auch das Risiko für Herz-Kreislaufbeschwerden erhöht. Eine begleitende medikamentöse Behandlung kann diese Symptome verringern. Die Patienten erhalten zusätzlich zum LHRH-Analogon ein sogenanntes Antiandrogen, also eine Substanz, die die Wirkung der vorübergehend vermehrten Androgene hemmt. Die begleitende Behandlung wird insbesondere empfohlen bei Patienten mit Knochenschmerzen wegen Knochenmetastasen.
Das Antiandrogen wird etwa einen Monat lang zusätzlich zum LHRH-Analogon gegeben. Besteht ein erhöhtes Risiko für Rückenmarksbeschwerden, sollte eine andere Therapieform gewählt werden.
Letzte Aktualisierung: 25.06.2019