DAUER UND KONTROLLE DER HORMONENTZUGSTHERAPIE

Die Behandlung fortgeschrittener Prostatatumoren mit LHRH ist eine Dauertherapie. Sie wird so lange fortgeführt, bis der PSA-Wert bei den Nachuntersuchungen mehrmals hintereinander ansteigt. Dann besteht der Verdacht, dass die Krebszellen hormonunabhängig sind und durch die Hormonentzugstherapie nicht mehr erreicht werden können. Man spricht vom sogenannten hormonrefraktären Prostatakarzinom.

In Studien wird derzeit noch untersucht, ob eine immer wieder unterbrochene („intermittierende“) Androgenblockade diesen Zeitpunkt herauszögern kann. Dabei wechseln mehrmonatige Behandlungsphasen mit therapiefreien Intervallen ab. Kommt es in der Therapiepause wieder zu einem Anstieg des PSA-Wertes, beginnt die Behandlung erneut. Ein Vorteil besteht darin, dass der Patient in den Therapiepausen weniger unter den Nebenwirkungen des Hormonentzugs zu leiden hat. Allerdings ist noch unklar, ob diese Therapieform den Krebs genauso lange in Schach hält wie die Dauertherapie. Deshalb soll die intermittierende Androgenblockade derzeit nur in Studien durchgeführt werden.

Nach Therapiebeginn sind auch bei der Hormontherapie regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig, um zu sehen, ob sich der Tumor zurückbildet, und um Komplikationen zu erkennen und zu vermeiden. Alle drei bis sechs Monate sollte nach den ärztlichen Leitlinien eine allgemeine körperliche Untersuchung und eine PSA-Wert-Bestimmung erfolgen. Bei Bedarf können weitere Laborwerte überprüft werden, die Auskunft über eine mögliche Ausbreitung des Tumors geben. Verfahren wie die Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder die Szintigraphie kommen auch hier nur zum Einsatz, wenn dies sinnvoll ist und verdächtige Symptome auftreten.

Beim Auftreten von Knochenschmerzen oder Gelenkbeschwerden sollten sich Patienten auch außerhalb der Routinetermine an ihren Arzt wenden.

Letzte Aktualisierung: 25.06.2019